Mit dem Camper durch Costa Rica [Interview]

von | 0 Kommentare

Das eigene Haus auf vier Rädern, das bedeutet Freiheit! Mit dem Camper reisen, davon träumen viele. Und auch Costa Rica könnte dafür ein interessantes Ziel sein.

Da wir immer wieder mal gefragt werden, wie das mit dem Reisen im Camper in Costa Rica ist, haben wir uns die Chance auf dieses Interview nicht nehmen lassen. Simone und Stefan aus Deutschland reisen mit ihrem umgebauten Lastwagen von Kanada bis Argentinien… Hier in Costa Rica haben wir sie getroffen und konnten ihnen einige Fragen stellen.

Wer steckt dahinter?

Wer seid ihr und woher kommt ihr?

Wir sind panchosway2015.de oder namentlich Simone und Stefan aus Deutschland. Wir kommen beide aus der Würzburger Region (Unterfranken) und lieben das Reisen. In den vielen gemeinsamen Jahren reisten wir bevorzugt mit dem Rucksack und wollten schon immer einmal auf und davon; dies ist nun der Fall.

Camper in Costa Rica

Bild: panchosway2015.de

Der Camper von innen

Bild: panchosway2015.de

Die grosse Reise

Wie seid ihr unterwegs? Wo habt ihr die Reise begonnen und wo soll es noch hingehen?

Unser großer Traum ist die Reise von Alaska nach Feuerland auf der Panamericana. Diese (fast) durchgängige Straße ist die längste der Welt und bietet vom Nordpolarkreis über Wüsten, tropische Regenwälder und Hochgebirgen eine Fülle an Abenteuern. Dafür haben wir einen umgebauten IVECO-Lkw in Deutschland gekauft und diesen nach Halifax, an die Ostküste Kanadas verschifft. Sozusagen war die Durchquerung Kanadas unsere Feuertaufe. Pancho, unser IVECO, ist ein 8 Tonner mit einem ausgebauten Schiffscontainer, der unser Zuhause darstellt. Wir haben eine Wohnzimmer – Küche – Bad – Wohnung auf Rädern.

Costa Rica für Camper

Im Moment seid ihr gerade in Costa Rica, wie gefällt es euch bisher?

Wir sind seit mehr als 19 Monaten (Start 1. April 2015) unterwegs und nun seit 29 Tagen in Costa Rica. Costa Rica hat, wie jedes andere Land auch, seinen ganz eigenen Charme. Wer Flora und Fauna liebt ist hier genau richtig und wer am Strand faulenzen will, kann dies an beiden Ozeanen gleich gut. Wir finden Costa Rica klasse, wenn es doch nur ein bisschen billiger sein könnte…

Die Nebelwälder von Monteverde und Santa Elena waren faszinierend und die Tierwelt sehr reichhaltig. Die geführten Touren waren dort ihr Geld wert.

An Vulkanen halten wir immer und in Costa Rica gibt es einige, die man bequem per Auto empor fahren kann. Poás war super, vielleicht auch weil das Wetter mitgespielt hatte, Irazú als höchster war ein Muss da der rauchende Turrialba Luftlinie nur 30 km entfernt liegt.

Die Pazifikküste zwischen dem Parque Nacional Carara und Marino Ballena in Uvita bot sehr viel Abwechslung und wir fanden tolle Strände und großartige Tierbeobachtungen. Aus der Vielzahl an Tieren stachen giftige Baumsteigerfrösche und Hellrote Aras ab.

Stellplätze, Campingplatz…

Wo könnt ihr mit eurem grossen Gefährt in Costa Rica übernachten? Müsst ihr da auf einen Campingplatz oder wie funktioniert das?

Wir standen noch auf keinem einzigen Campingplatz. Wir parken überall, an Stränden, in den Straßen der Städte, in Nationalparks, Parkplätzen, Einkaufszentren, Restaurants, an Sportstätten usw. Wir fragen schon seit langem Einwohner oder Polizei, ob der von uns gewählte Platz sicher sei und meiden Großstädte seit Guatemala generell. Wenn niemand zugegen ist, bleiben wir einfach und hatten noch nie ein Problem, vielleicht auch da wir sehr selten länger als eine Nacht stehen. Wir nutzen aktiv die App iOverlander, die für Reisende im eigenen Gefährt konzipiert ist. In dieser offline GPS-Karte, können jegliche Plätze von Interesse (POI – Point of Interest) eingetragen werden. Sei es eine Tankstelle, Werkstatt, Bank, Trinkwasser oder eben eine Übernachtungsmöglichkeit.

Die Natur von Costa Rica

Bild: panchosway2015.de

Herausforderungen für Camper

Welche Herausforderungen oder Probleme gibt es in Costa Rica bei der Reise mit eurem Pancho?

Keine landesspezifischen. Probleme haben wir nur mit unseren Abmaßen und dem Gewicht bei Brücken, kleinen Dörfern (z.B. niedrig hängende Kabel) oder Pisten an denen die Baumäste zu tief hängen.

Kann das jeder?

Seid ihr Mechaniker? Oder ist das bei der Reise mit eurem Pancho gar nicht nötig?

Nein, sind wir nicht, allerdings ist Pancho schon 31 Jahre und Elektronik-frei und hat nur 3 Filter und 3 Keilriemen. Theoretisch können wir dies alles selbst wechseln, verbinden es aber mit einem Servicecheck alle 20.000 km. Grundsätzlich ist Pancho sehr pflegeleicht, braucht man aber einen Mechaniker wird es schwierig, da es in Nord- und Mittelamerika keine IVECO Ersatzteile gibt. Diese Marke gibt es so gut wie nicht. In Costa Rica haben wir Dank der iOverlander App die erste IVECO Werkstatt gefunden und haben dort einige Kleinigkeiten reparieren lassen.

Du möchtest Costa Rica gerne kennen lernen und hierher reisen?

Kein Problem, wir können dir helfen! Mit einer unverbindlichen Offerte für deine massgeschneiderte Costa Rica Reise.

Reise buchen

Günstig reisen

Würdet ihr eure Art zu reisen als günstig bezeichnen? Und falls ja, trifft das auch auf Costa Rica zu?

Ja. Wir zahlen nichts für einen Stellplatz, Strom und Wasser (außer Mexiko), kochen sehr oft selbst und gehen kaum teuer aus. Dies trifft auch auf Costa Rica zu, mit der großen Ausnahme, dass Parkeintritte und geführte Touren sehr teuer sind. Sie sind genauso teuer wie in Nordamerika, wobei es dort Jahreskarten für Parks gibt. So zahlten wir z.B. in den USA 80 US Dollar für die Jahreskarte aller Nationalparks (bezieht sich auf ein Fahrzeug mit bis zu 5 Personen) und hier im Schnitt 15 US pro Person und Tag. In 3 Tagen hatten wir 84 US für die 3 Vulkane Poás, Barva und Irazú.

Tipps

Welche Tipps habt ihr für unsere Leser, die noch nie in Costa Rica waren?

Bei einem zweiwöchigen Urlaub würden wir davon abraten das ganze Land sehen zu wollen. Besser man konzentriert sich auf eine Region und nimmt sich Zeit für diese. Es gibt sehr viel zu entdecken und viele kleine Parks in privater Hand sind in den meisten Reiseführern nicht enthalten und oftmals günstiger. Wenn man gerne wandert hat man in Monteverde und Santa Elena kein Problem eine Woche zu füllen.

Der für uns schönste Strand ist bislang Playa Rajada an der Grenze zu Nicaragua an der Pazifikküste (ohne Infrastruktur) und die beste Bäckerei (in Schweizer Hand) fanden wir in Orosi. Ist eh ein schmuckes Fleckchen Erde… 😉

Playa Rajada, Strand in Costa Rica

Bild: panchosway2015.de

Vielen Dank, Simone und Stefan, für die Beantwortung der Fragen. Wir wünschen euch weiterhin eine gute Reise!

Fasziniert von Costa Rica?

Uns geht es genau so. Darum leben wir hier!

Du möchtest das Land und die Leute kennen lernen?

Dani Schenker

Ich lebe seit Januar 2008 in Costa Rica, seit 2013 sogar ganz offiziell, mit Aufenthaltsbewilligung und alles was dazu gehört. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit diversen Internetdienstleistungen. Ich wohne mit meiner Familie in Paraíso, in der Nähe von Cartago.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert