Fahrradfahren in Costa Rica

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Fahrradfahren in Costa Rica hat Tradition. Fahrradfahren in Costa Rica hat sich immer noch nicht vollständig durchgesetzt. Schizophren? – Richtig!

Des Pudels Kern ist, dass der Rennsport ist all seinen Geschmacksrichtungen sehr beliebt ist, das Fahrrad als Verkehrsmittel aber erst in den vergangenen Jahren ein wenig mehr Beliebtheit erfährt. Sicher kann man sagen, dass Radfahren auf dem aufsteigenden Ast in Costa Rica ist und sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreut.

Rennsport

Costa Ricas Berge bieten ein anspruchsvolles Höhenprofil und darüber hinaus wunderschöne Landschaften und angenehme Temperaturen. Und so ist es nicht ungewöhnlich, dass sich an einem Samstag oder Sonntag die Straßen mit ambitionierten Halbprofis auf zwei Rädern füllen. Dabei kommt zumeist die volle Galakleidung zur Anwendung: atmungsaktives Trikot, stromlinienförmiger Helm und rasierte Beine, vollendet zur Schau getragen auf dem neuesten Carbonesel mit NASA Technologie.

Eine typische Route ist beispielsweise der Anstieg zum Vulkan Irazú: Ja nach Startpunkt geht es gute 2000 Höhenmeter hinaus bis auf eine finale Höhe von 3400 Höhenmetern.

Aber auch Mountainbiking und Downhill erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Mehrere „Bike Parks“ bieten spezielle Strecken, um sich der Unwegsamkeit des rauen Geländes entgegenzustellen.

Summa summarum, ist Radsport einer der beliebtesten Sportarten des Landes. Insbesondere der aktuelle Radprofi Andrey Amador fährt auch immer wieder Titel für sein Heimatland ein.

Verkehrsmittel

Dort wo Costa Rica flach ist – eigentlich nur an den Küsten – ist das Fahrrad als Verkehrsmittel schon seit einiger Zeit etabliert. Ein typisches Beispiel dafür ist Puerto Viejo de Limon an der Karibikküste. Hier entfaltet das sogenannte Banana-Fahrrad seinen Charme: geschwungener Lenker, Fahrradkorb und gemütliche Fahrweise ohne technischen Schnickschnack oder Gangschaltung. Hier wird der Wert des Fahrrads als einfaches, praktisches und vor Allem günstiges Verkehrsmittel erkannt. Und tatsächlich ist es einfach herrlich, umgeben von zirpenden Zikaden und ferner Reggae Musik dem Küstenverlauf zu folgen.

Andernorts steckt die pedalgetriebene Fortbewegung noch in den Kinderschuhen: In der Hauptstadt San José werden in letzter Zeit (etwas halbherzig) Fahrradwege eingerichtet und die Rechte der Radfahrer im Straßenverkehr ausgeweitet. In anderen Worten: der politische Wille ist da, die Umsetzung noch sehr unvollständig, die Fahrradkultur erst im Entstehen. Der Weg ist noch weit, aber der Anfang ist gemacht.

Und vieles wendet sich zum Besseren: das Bewusstsein und die Rücksichtnahme wachsen und die neuen Elektrofahrräder relativieren den Schwitzfaktor und beschleunigen das Fortkommen.

Zudem hat die Coronakrise dem Fahrradfahren deutlich Vorschub geleistet, da der Pkw Verkehr massiv eingeschränkt wurde und so viele Verkehrsteilnehmer um- bzw. aufgestiegen sind. Trotzdem gilt: Allergrößte Vorsicht im Straßenverkehr!

Fahrradurlaub in Costa Rica

So manchen Panamericana Radler habe ich schon bedauert. Von LKWs bedrängt am staubigen Straßenrand ohne Schatten bei 37°C. Aber es geht natürlich auch anders: Ausgewählte Strecken können fantastische Erlebnisse versprechen, entweder als Tagestouren oder auch um verschiedene Ziele miteinander zu verbinden.

Die Streckenwahl ist ganz entscheidend. An ausgewählten Orten lassen sich Fahrräder ausleihen, stundenweise oder gleich für mehrere Tage. Mittlerweile werden auch die ersten E-Bikes im Verleih angeboten. Abgesehen davon, je nach Ort und Angebot, hat man meist die Wahl zwischen entweder der gemütlich karibischen Banana Mühle oder dem schutzblech-, licht- und ständerbefreitem sportlichen Fahrrad. Selten finden sich Kompromisslösungen.

Nicht vergessen sollte man die tropischen Rahmenbedingungen: grundsätzlich ist es warm, oftmals auch mit hoher Luftfeuchtigkeit, die sich aber eben auch zum Starkregen entwickeln kann. In den Bergen ist es freilich kühler, dafür liegt kaum jemals ebenes Gelände vor. Logisch eigentlich.

Grundsätzlich sind zwei Fahrradurlaub Varianten in Costa Rica empfehlenswert: Eine Rundreise mit dem Fahrrad, bei der viele Tagesetappe auf zwei Räder zurückgelegt werden, allerdings gut betreut von einem Team inklusive Begleitfahrzeug. Die zweite Variante hat einen gemütlicheren Ansatz: Eine entspannte Costa Rica Rundreise mit dem Auto, geführt oder auch alleine, und immer mal wieder eine Destination im Ablauf, wo es sich lohnt, einen Tag auf dem Radle zu verbringen.

Über den Autor

Über Nico Bührmann: Ich bin seit 2008 in Costa Rica und mittlerweile schon richtig fest angesiedelt mit Frau und Kind. Meinen beiden großen Leidenschaften, dem Gleitschirmfliegen und dem Job als Reiseleiter, bin ich aber treu geblieben!

Mehr Informationen zu Costa Rica mit Tipps zum Fahrradfahren, Urlaubsplanung und –begleitung gibt es bei den Costa Rica Experten Fredy und Nico von Tico.Reisen.

Gastautor

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