Wir haben uns im Sommer – August/September 2018 – einen Traum erfüllt: 16 Tage Costa Rica mit dem Mietwagen.
Wir, das ist eine Familie mit 2 Mädchen, 9 und 16 Jahre alt. Und wie es vielleicht vielen geht, haben wir uns im Vorfeld viele Fragen gestellt: Ist das Land sicher? Was ist mit den Tropenkrankheiten? Wie werden wir mit dem Wetter zurechtkommen, insbesondere: ist die Regenzeit überhaupt eine sinnvolle Reisezeit? Nicht, dass wir uns als Erwachsene Gedanken machen – es geht mehr um die Frage: Welches Risiko gehen wir für die Kinder ein?
Eines vorweg: Wir sind wieder heil zu Hause, alles lief gut, wir haben einen Traumurlaub erlebt und nichts, aber auch rein gar nichts bereut.
Da wir von Dani und Marc von ‚tropenwanderer.com‘, aber auch von den Kommentaren auf der Seite viel wertvolle Hilfe erfahren haben, möchte ich mit diesem Bericht meinen Beitrag liefern. Ich werde erst kurz sagen, was wir gemacht haben und danach jeweils etwas zu ein paar Stichworten sagen. Aber Leute, das hier ist die subjektive Erfahrung / Meinung eines Einzelnen – ist ja aber wohl klar.
Ein Gastartikel von Ulrich
Was wir gemacht haben
Unsere Reise war eine Mietwagen-Rundreise. Der Mietwagen und die Hotels waren durch eine Agentur fest gebucht, die 3-tägige Tortuguero-Tour auch. Den Flug haben wir direkt bei Lufthansa online gebucht. Alles andere, inklusive der meisten Touren und Mahlzeiten, war unsere Angelegenheit.
Angefangen mit einer Übernachtung in San José ging es für 3 Tage nach Tortuguero an die Karibik-Küste, danach haben wir den Mietwagen bekommen und sind nach Puerto Viejo de Sarapiqui gefahren. Nach zwei Tagen ging’s weiter nach La Fortuna an den Vulkan Arenal, von dort weiter an die Pazifik-Küste – Playa Potrero – und nach ein paar Tagen in Monteverde in den Süden ins bekannte Manuel Antonio. Abschließend eine Nacht in San José und schon ging es leider wieder nach Hause.
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Die Natur
Den Regenwald in seiner ganzen Schönheit – das war beeindruckend. Baum-Giganten, meterlange Lianen, Orchideen, Riesen-Farne – wir haben keine Gelegenheit ausgelassen, in den Nationalparks zu laufen. Es gibt viele Wege, die man alleine gehen kann. Aber die schönsten Erlebnisse hatten wir mit Führern – bei Tag, aber ganz besonders bei einer Nacht-Tour.
Der Vulkan Arenal ist beeindruckend. Er hat sich sogar mal kurz frei gezeigt. Bedauerlicherweise war der Vulkan Poas nicht auf unserer Route – aber wir brauchen ja noch Ziele für das nächste Mal.
Die Tiere
Krokodile, Schildkröten, Pfeilgift-Frösche, Faultiere, Tukane, Kolibris, Affen, Schlangen, Spinnen, Waschbären, die Liste lässt sich beliebig weiterführen. Jeden Tag etwas Neues – jeder hatte hinterher sein Lieblingstier. Und das Schönste: Wir haben fast alle Tiere aus der Nähe gesehen. Ein Faultier am Strand von San Antonio war gerade einmal 2 Meter von uns weg.
Genauso schön die Unterwasserwelt: Beim Schnorcheln im Pazifik kamen wir uns vor wie mitten in einem Aquarium. Besonders beeindruckend: Der Oktopus, der uns aus seinem Versteck mit großen Augen angeschaut hat.
Das Wetter / Die Regenzeit
Man hat uns im Vorfeld gesagt: Die Regenzeit habe den Vorteil, dass alles grün sein und nicht so viele Touristen – sprich Amerikaner – in den Touri-Zentren sind.
Und genau so war es. Es hat öfters mal geregnet, aber oft nachts und nur selten lang. In Sarapiqui gab es auch mal 2 schlechte Tage. Aber ansonsten viel Sonne.
Ob wir so viele Tiere gesehen haben, weil es die Regenzeit war, weiß ich nicht. Nur dass so viele Frösche in Sarapiqui zu sehen waren, lag sicherlich an der Feuchtigkeit.
Wir waren öfters heilfroh, dass sich die Besuchermassen in Grenzen hielten, insbesondere in Manuel Antonio und Monteverde. So haben wir für unsere Touren auch kurzfristig Plätze bekommen und es gab nirgendwo Gedrängel.
Nachteil der Regenzeit ist sicherlich die hohe Luftfeuchtigkeit und die Mücken.
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Kriminalität
Jeder liest die Reise-Hinweise des Auswärtigen Amtes. Außerdem wurde kurz vor unserer Abreise in Tortuguero eine spanische Touristin ermordet – kein gutes Gefühl im Vorfeld der Reise.
Unser Erfahrung in Costa-Rica: Wir sind nie in irgendeine brenzlige Situation gekommen. Wir haben auch von keinem der vielen Touristen dort von irgendeinem Vorkommen gehört. Wir haben uns an die Regeln gehalten, die man überall – auch bei ‚Tropenwander.com‘ bekommt (siehe Sicherheit in Costa Rica). So haben wir insbesondere auch darauf geachtet, dass wir immer andere Leute um uns herum hatten.
Die wichtigste Regel aber war die für den Kopf: Kriminalität ist in Costa Rica nicht die Regel und hinter jeder Ecke etwas zu vermuten ist schlicht dämlich. So hatten wir einen entspannten Urlaub, in dem wir die Schönheit dieses Landes genießen konnten.
Mücken, Dengue, Impfungen
Das Thema Impfungen ist einfach: Die Tipps, die wir erhielten, hörten sich alle gleich an. Wir haben uns daran gehalten.
Die Mücken sind ein Problem. Es gibt sie reichlich und Stiche lassen sich nicht vermeiden. Wir sind oft gestochen worden – trotz Mückenmittel. Wenn du bei hoher Luftfeuchtigkeit richtig ins Schwitzen kommst, sind die Biester sofort da.
Man hat uns vor Ort gesagt, das Dengue eher ein Problem der Grenzregion zu Panama sei. Anderorts hört man, dass Dengue eher in den städtischen Bereichen vorkommt. Wie auch immer – das Restrisiko bleibt und damit mussten wir leben. Und auch die vielen Familien mit Kindern, die wir getroffen haben,
haben das Risiko ganz offensichtlich in Kauf genommen. Wir haben uns möglichst konsequent eingeschmiert, sind trotzdem oft gestochen worden und zum Schluss war alles gut. Vielleicht war ein auch etwas Glück dabei.
Die Orte und Menschen
Wir waren im Wesentlichen in touristischen Gebieten unterwegs. Kein Wunder, denn die Natur und Tierwelt ist fantastisch. Aber natürlich herrscht der Kommerz, die Preise sind hoch und vom typischen ‚Tico‘ bekommt man nicht viel mit. Oder zumindest selten: Der nette Führer, Gustavo in Sarapiqui, der Barbesitzer in Playa Potrero, der ‚Autowächter‘ in Quepos…
Ein Highlight jedoch war der Stadtrundgang in Ciudad Colon mit dem Handwerker-Markt. Hier hatten wir das Gefühl, weit ab vom Tourismus ein Stück echtes Costa Rica kennenzulernen. Eine deutschstämmige Tica hat uns viel über Land und Leute erzählt – und wir dachten, am letzten Tag nicht mehr viel Neues entdecken zu können….
Spanisch brauchten wir wirklich nicht. Ein paar Brocken haben uns weitergeholfen, aber es wäre auch ohne gegangen. Aber es gab auch eine Situation, wo wir das Wort ‚huelga‘ vielleicht hätten verstehen sollen: Ein Streik hat die Inter-Americana blockiert. Ohne Chance, unser Ziel zu erreichen, mussten wir eine ungeplante Zwischenübernachtung einlegen und haben einen Urlaubstag verloren. Aber die Fischer, die gestreikt haben, haben sicherlich größere Probleme….
Das Fazit
Eine Reise nach Costa Rica ist mit vielen Gedanken verbunden, gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist. Das kann nur jeder selbst entscheiden. Aber wenn ich zurückblicke, dann haben wir unvergessliche Eindrücke mitgenommen: Wir haben den echten unberührten Urwald mit ihren Tieren und Pflanzen gesehen, waren in 2 Ozeanen, sind in einem ‚Aquarium‘ geschwommen, haben ein für uns ganz neues Land zumindest ein bisschen kennengelernt, haben die unzähligen Früchte gegessen, …. , dann kann ich als Fazit nur sagen: Es war toll!
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