Leserfrage beantwortet von Dani Schenker:
Kann es sein, dass Costa Rica weniger multikulturell ist wie Deutschland? Gibt es keine Immigranten?
Ja, es gibt Immigranten in Costa Rica. Das Land hat eine relativ offene Einwanderungspolitik und hat Einwanderer aus verschiedenen Ländern angezogen, darunter Nicaragua, Panama, Kolumbien und Venezuela. Der größte Teil der Einwanderer in Costa Rica kommt jedoch aus Nicaragua.
Die Tatsache, dass alle diese Einwanderer die gleiche Sprache sprechen, macht sie logischerweise weniger sichtbar, als das etwa in Deutschland der Fall ist.
Es ist schwierig, die genaue Zahl der Nicaraguaner/innen in Costa Rica zu bestimmen, da die Migration zwischen den beiden Ländern fließend ist und viele Menschen keine offiziellen Papiere haben.
Es wird jedoch geschätzt, dass zwischen 400.000 und 500.000 Nicaraguaner in Costa Rica leben, was etwa 8–10 % der Gesamtbevölkerung ausmacht.
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Einwanderer aus den USA
Menschen aus den Vereinigten Staaten wandern ebenfalls gern nach Costa Rica ein. Das Land bietet niedrigere Lebenshaltungskosten, ein tropisches Klima und ein relativ stabiles politisches Umfeld, was für Rentner und andere Auswanderer attraktiv sein kann.
Außerdem hat Costa Rica eine gut entwickelte Tourismusindustrie und eine wachsende Expat-Gemeinde, was den Übergang zum Leben im Land erleichtern kann.
Einwanderung aus Europa
Es gibt auch viele Europäer, die nach Costa Rica einwandern. Das Land hat aufgrund seiner natürlichen Schönheit, seines stabilen politischen Umfelds und seines hohen Lebensstandards eine große Zahl europäischer Einwanderer angezogen. Diese kommen oft aus Spanien, Italien und Deutschland.
Auch der starke Ökotourismus in Costa Rica hat viele Europäer angezogen, die sich für die Artenvielfalt und die Naturschutzbemühungen des Landes interessieren. Die Zahl der europäischen Einwanderer in Costa Rica ist zwar kleiner als die anderer Nationalitäten, aber sie ist immer noch eine bedeutende Gruppe.
Immigranten oder Auswanderer?
Das Wort „Immigrant“ wird oft mit negativen Fakten in Verbindung gebracht, da es sich im europäischen Raum in der Regel an Personen aus Osteuropa oder Afrika bezieht. Im Gegensatz dazu spricht man dann bei Einwanderern aus finanziell gut betuchten Ländern von „Expats“ oder „Auswanderern“.
Schlussendlich ist aber jeder, der in ein anderes Land zieht, ein Immigrant, was auch für Europäer in Costa Rica zählt.