Du willst Spanisch lernen? Dann bist du in Lateinamerika richtig!
Vor Ort eine Sprache zu lernen ist zweifellos der beste Weg, da du automatisch nicht darum rum kommst, das Gelernte anzuwenden. Wenn du ständig von spanischsprechenden Leuten umgeben bist, dann geht es deutlich einfacher, als wenn sich das lernen auf wenige Stunden pro Woche begrenzt.
Für diesen Artikel haben wir uns mit einigen anderen Bloggern in Verbindung gesetzt und nach deren Meinung gefragt. Spanisch lernen in Lateinamerika…
- Wie reagieren Einheimische in Lateinamerika auf Touristen die kein Spanisch sprechen?
- Warum ist es wichtig, vor einem Urlaub in Lateinamerika etwas Spanisch zu lernen?
- Spanischunterricht in Deutschland oder in Guatemala. Welche Vorteile gibt es beim Lernen vor Ort?
- Welche Vorteile bringen Spanischkenntnisse bei Reisen in Lateinamerika
- Wie lernt man in Lateinamerika am besten Spanisch?
- Auf eigene Faust in Costa Rica Spanisch lernen?
Wie reagieren Einheimische in Lateinamerika auf Touristen die kein Spanisch sprechen?
Sonja von delightfulspots.de:
Durchweg positiv! 😉 So zumindest lautet mein Fazit. Bei meiner ersten Reise durch Argentinien konnte ich kein Wort Spanisch, bei meiner letzten Reise durch Kolumbien dafür umso mehr, so dass ich mich auch über politische Themen, soziale Probleme und historische Ereignisse unterhalten konnte. Meine Begegnungen haben es mir immer sehr einfach gemacht: Sie nahmen sich Zeit, hörten zu und waren total hilfsbereit. Es ging auch mit Händen und Füßen und wenn es mit dem Spanisch doch nicht so klappte, wurde eben so lange jemand gesucht, der ein paar Worte Englisch sprach.
Mein Tipp: Mindestens ein paar Brocken Spanisch lernen, denn das öffnet einige Türen und Herzen.
Du willst schnell Spanischgrundlagen lernen? Dann bist du hier richtig:
Zum SpanischkursWarum ist es wichtig, vor einem Urlaub in Lateinamerika etwas Spanisch zu lernen?
Konstantin von solo-urlaub.de:
Wer nicht schon Spanisch spricht, der sollte sich vor der Reise ein bisschen mit der Sprache vertraut machen. Außerhalb der Städte und Touristenzentren sprechen nach meinen Erfahrungen wenige Leute brauchbares Englisch oder andere Sprachen. Da hilft es immer, wenigstens ein paar einfache und wichtige Sätze auf Spanisch sagen zu können um sich verständlich zu machen.
Und man reist ja auch, um zu lernen. Für mich ist eine Sprache ist immer auch ein Teil der Kultur eines Landes (Lies hier zu kulturellen Festen und Feierlichkeiten). Egal wie schlecht man spricht, wenn es vielleicht nur ein paar Worte und Sätze sind: Wenn du Einheimischen in ihrer Landessprache begegnest, treten sie dir meist viel offener und interessierter entgegen – egal wie viele Fehler du machst!
Gerade wenn du durch Latein- und Südamerika reist, kommst du an Spanisch einfach nicht vorbei. Außerdem ist Spanisch als Sprache relativ einfach zu lernen und nach ein paar Tagen Übung wird dir die Essensbestellung oder der Kauf eines Bustickets gar nicht mehr so schwer fallen.
Spanischunterricht in Deutschland oder in Guatemala. Welche Vorteile gibt es beim Lernen vor Ort?
Marie und Chris von Worldonabudget:
Zur Vorbereitung unserer Reise haben wir bereits in Deutschland mit dem Spanisch lernen begonnen (Link). In Kuba und Mexiko haben wir dann aber relativ schnell gemerkt, dass wir mit unseren eher dürftigen Kenntnissen schnell an Grenzen stoßen. Daher entschlossen wir uns einen kostengünstigen Kurs in Guatemala (Link) zu machen, wo man Einzelunterricht bereits ab ca. 5 US-Dollar die Stunde bekommt.
Der größte Vorteil liegt unserer Meinung nach auch in dem besagten Einzelunterricht; hier geht keiner in einer größeren Gruppe unter, denn der Unterricht ist speziell auf die Bedürfnisse und das Niveau des Schülers angepasst und man hat zwangsläufig einen hohen Redeanteil. Ein spürbarer Lernfortschritt ist somit selbst in kürzerer Zeit garantiert!
Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit bei einer einheimischen Familie wohnen zu können. Somit kann man das neu erlernte Wissen direkt in die Praxis umsetzen, denn normalerweise können die Gastgeber wenn überhaupt nur rudimentäres Englisch. Unbedingt mit der Schule vorher abklären, wie viele Sprachschüler in der Familie maximal untergebracht werden, da sonst sehr schnell Hostelfeeling aufkommen kann.
Besonders gefallen hat uns weiterhin, dass unsere beiden Lehrer einen großen Schwerpunkt auf die Geschichte und Kultur gelegt haben, da wir dadurch nicht nur unsere Sprachkenntnisse ausbauen konnten, sondern ebenfalls viel über Guatemala gelernt haben. Außerdem bieten nahezu alle Sprachschulen außerschulische, oft kostenlose Aktivitäten an, bei denen traditionelle Gerichte oder Handwerksmethoden gelehrt werden. Durch die Durchführung dieser Aktivitäten wird wiederum die einheimische Bevölkerung unterstützt.
Zu guter Letzt fanden unsere Schulstunden im Freien und am Rande des traumhaften Lago de Atitlán statt. Mit diesem wunderbaren Seeblick kann ganz sicher keine Sprachschule in Deutschland mithalten und regelmäßig wurden wir beim Büffeln von Kolibris besucht. So macht Lernen Spaß!
Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass die Wahl der Sprachschule natürlich wohlüberlegt sein sollte. Nehmt euch genügend Zeit, entsprechende Angebote zu sichten und Schulen zu besuchen. Oft ist ein Gespräch mit dem zukünftigen Lehrer hilfreich, um zu sehen, ob man auf einer Wellenlänge liegt und um Fragen zum Unterrichtsablauf zu klären.
Welche Vorteile bringen Spanischkenntnisse bei Reisen in Lateinamerika
Nora von info-peru.de:
Ich bin überzeugt, dass es sich auszahlt, Spanisch für Südamerika zu lernen.
Viele Südamerika-Individualreisende mit denen ich spreche, waren bereits in Asien unterwegs. Ich selbst war noch nie in Asien, habe aber von Freunden gehört, dass man dort mit Englisch sehr gut zurechtkommt. Wenn man durch diverse Länder in Asien reist, ist es wohl unmöglich, sich auf die verschiedenen Sprachen vorzubereiten. In Südamerika ist das allerdings anders. Bis auf das portugiesisch-sprechende Brasilien, die kleinen Länder im Norden Lateinamerikas sowie den nativen Sprachen (z.B. Quechua und Aymara in Peru) wird fast überall Spanisch gesprochen. Es macht also wirklich Sinn, sich im Vorfeld einer Südamerika-Reise mit Spanisch vorzubereiten.
Der Nutzen ist sehr groß, da vielerorts überhaupt kein Englisch gesprochen wird. Und selbst wenn die Einheimischen Englisch beherrschen, so ist es doch ein Zeichen der Wertschätzung, wenn man versucht Spanisch zu sprechen. Als Backpacker kann man sich auch mit Englisch sowie mit Händen und Füßen durchschlagen, ohne jede Frage. Aber meiner Meinung nach ist Spanisch der Schlüssel zur anderen Kultur, die zwischenmenschlichen Beziehungen ändern sich sofort, wenn man als Reisender Spanisch spricht. Zudem machen es einem die Südamerikaner wirklich leicht.
Ich habe Spanisch in Peru gelernt und obwohl ich am Anfang nur Brocken sprechen konnte, wurde mir gesagt, wie toll doch mein Spanisch sei. Ich habe mich immer wohl gefühlt beim Sprechen und so dauerte es auch gar nicht lange, bis mein Spanisch flüssig war. Ich kann jedem nur empfehlen, Spanisch zu lernen, weil es eine Reise durch Südamerika sehr nur bereichert.
Wie lernt man in Lateinamerika am besten Spanisch?
Julian von kolumbienblog.com
Einen besten Weg gibt es wahrscheinlich nicht. Wichtig ist, dass man für sich einen Weg findet, der letztendlich zum gewünschten Erfolg führt, denn jeder Mensch lernt unterschiedlich. Bevor man loslegt, sollte man sich natürlich erst mal einige Fragen beantworten. Zunächst mal, welches Land in Lateinamerika eignet sich für mich persönlich am besten, um Spanisch zu lernen?
Hier sollte man Dinge in Betracht ziehen, wie zum Beispiel, welche Kultur spricht mich besonders an und in welchem Land würde es mir am meisten Spaß machen eine neue Sprache zu lernen. Denn wie ich finde, ist es wichtig das man sich wohlfühlt in einem Land, und wenn möglich sich auch an einem Ort befindet, wo die Menschen nicht allzu schwer zu verstehen sind, denn es gibt einige Akzente, die extrem schwer verständlich sind. Ich persönlich habe zum Beispiel ein großes Problem mit dem chilenischen Akzent, wobei man dies auch nicht verallgemeinern kann, da so etwas auch immer von der Region innerhalb eines Landes abhängt.
Wer eine Sprachschule besuchen möchte, sollte sich dazu Gedanken zu seinem Budget machen, denn die Unterschiede bei Sprachkursen in Lateinamerika sind massiv. Kurse in Argentinien sind in der Regel um einiges teurer als zum Beispiel in Guatemala oder Bolivien.
In einer Schule kann man natürlich viel lernen, aber es ist auch wichtig, dass man seine Kenntnisse regelmäßig anwendet. Dazu empfehle ich den Leuten auch zu Veranstaltungen, wie einem Sprachaustausch zu gehen und sich unter die Einheimischen zu mischen.
Abgesehen davon haben mir persönlich besonders das Lesen von Büchern und auch spanisches Fernsehen sehr geholfen. Mit Sicherheit kostet es gerade als Anfänger etwas Überwindung sich eine Sendung anzuschauen, bei der man nicht viel versteht. Ich persönlich habe damals sogar mein Handy und mein Facebook auf Spanisch umgestellt, um mich so besser an die Sprache zu gewöhnen. Im Endeffekt ist das Wichtigste, wenn man eine neue Sprache lernen möchte, die Motivation und Geduld, denn es kann schnell passieren, dass man frustriert wird, wenn nicht gleich alles so funktioniert wie man sich das vorstellt.
Aber selbst wenn man nur ein paar Wörter in einer fremden Sprache beherrscht, finde ich das schon Mal nicht schlecht, wenn man am Reisen ist, alleine um den Willen zu zeigen, dass man sich versucht anzupassen und meistens freuen sich die Einheimischen über ein schlecht ausgesprochenes „Gracias“ wahrscheinlich mehr als über ein gut ausgesprochenes „Thank You“.
Auf eigene Faust in Costa Rica Spanisch lernen?
Dani von Tropenwanderer:
Vor meiner Auswanderung nach Costa Rica begrenzten sich meine Spanischkenntnisse leider auf einige wenige Basics, wie „hallo“ und „wie gehts?“ und da ich zumeist mit Studenten unterwegs war, die alle Englisch sprachen, rückte Spanisch nie so ganz in den Vordergrund. Je länger je mehr lernte ich aber Menschen kennen, die kein Englisch sprachen und so musste ich an meinem Spanisch arbeiten.
Folgendes habe ich gemacht:
- Ich habe mir jeweils gemerkt, was ich in einem Gespräch gerne gesagt hätte und habe dann anschliessend zuhause nachgesehen, wie man das sagt (damals hatte noch niemand in Costa Rica ein Smartphone).
- Ich habe mich hingesetzt und habe die wichtigsten Verben gelernt (z.B. mit elconjugador).
- Ich habe meine Freunde darum gebeten mit mir Spanisch zu sprechen (nicht Englisch) und mich zu korrigieren.
- Ich habe, gegen meine Gewohnheit, ab und zu ferngesehen. Auf Spanisch versteht sich.
Der Weg war lang und schwer. Aber irgendwann kam der Moment, an dem ich nichts mehr nachsehen musste, sondern mir unbekanntes auf Spanisch erklären lassen konnte. Ein wunderbarer Moment!
Aber, wenn ich es heute nochmal machen müsste, würde ich definitiv mit einem Intensivkurs starten oder mir privat einen Lehrer nehmen. Irgendwie muss ein effektiver Start her, damit man möglichst schnell einige Sätze anwenden und erste Gespräche führen kann.
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei den Bloggern, die uns bei diesem Gemeinschaftsartikel unterstützt haben. Danke!
Und von dir als Leser würde uns natürlich auch deine Meinung interessieren. Bereitest du dich vor dem Lateinamerikaurlaub auf die Sprache vor? Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht?
Tipp: Falls du dich für das Spanisch in Costa Rica interessierst, hol dir den Tico-Slang-Guide.
Fasziniert von Costa Rica?
Uns geht es genau so. Darum leben wir hier!
Du möchtest das Land und die Leute kennen lernen?
Vielen Dank für die tollen Statements! Dann war es genau die richtige Entscheidung sich für 5 Monate für einen Spanisch-Kurs an der VHS anzumelden 🙂 Und die Vorfreude steigt damit auch auf -> Ecuador, Peru & Bolivien 😀
Hi Ella,
danke für deinen Kommentar. Da kann ich dir nur zustimmen. Deine Reise wird mit Sicherheit sehr viel interessanter werden, wenn du mit einigen Spanischkenntnissen anreisen kannst. Plus, du wirst in der Zeit nochmal sehr viel mehr lernen, da du die Sprache wirklich anwenden kannst 🙂