Sarchí, Costa Rica

Sarchí ist eine malerische Stadt im zentralen Hochland Costa Ricas, etwa eine Autostunde von der Hauptstadt San José entfernt. Die charmante Kunsthandwerksstadt Sarchí ist einer der beliebtesten Tagesausflüge von San José, Costa Rica.

Kunsthandwerk in Sarchí

Der Ort in der Provinz Alajuela ist bekannt für sein traditionelles Handwerk wie die Ochsenkarrenherstellung, bei der Künstler und Kunsthandwerker kunstvoll bemalte Objekte erschaffen, die früher für den Transport von Waren verwendet wurden. Diese Ochsenkarren, die bis zu 5,50 m lang und über eine Tonne schwer sein können, gelten heute als Symbole der costa-ricanischen Volkskunst und werden an öffentlichen Orten wie Parks und Museen ausgestellt.

In der Stadt Sarchí befindet sich auch das nationale Ochsenkarrenmuseum, in dem sich Besucher über die Geschichte und kulturelle Bedeutung der Ochsenkarren in Costa Rica informieren können. Neben seinem reichen kulturellen Erbe ist Sarchí auch ein Zentrum der Möbelherstellung und bekannt für seine Schaukelstühle, die aus einheimischem Holz handgefertigt und auf Märkten im ganzen Land verkauft werden.

Besucher von Sarchí können die Werkstätten der lokalen Kunsthandwerker besuchen, die Herstellung von Ochsenkarren und Möbeln beobachten und handgefertigte Souvenirs kaufen. Mit seinen charmanten Gebäuden im Kolonialstil und seiner wunderschönen ländlichen Umgebung ist Sarchí ein beliebtes Reiseziel und ein einzigartiges kulturelles Erlebnis in Costa Rica.

Geschichte

Die ersten Siedlerfamilien waren arme Bauern, denen dieses Land zugeteilt wurde. Laut den Nationalarchiven gehörten die Bezirke Sarchí Norte und Sarchí Sur ursprünglich zu Poás, einem der fünf Stadtteile, mit denen die Stadt Alajuela im Jahr 1782 gegründet wurde.

Bevor der Kanton gegründet wurde, gehörte der größte Teil des heutigen Gebiets von Sarchí zum Kanton Grecia. Im Jahr 1864 hatte Sarchí 934 Einwohner.

Die erste Kapelle wurde 1886 auf dem Grundstück von Ramón Carvajal errichtet. Während des Episkopats von Bischof Bernardo Augusto Thiel Hoffman, dem zweiten Bischof von Costa Rica, wurde im Jahr 1896 die dem Apostel Jakobus geweihte Pfarrei gegründet. Der Bau der heutigen Kirche begann 1949 und wurde 1956 abgeschlossen.

Kunsthandwerk in Sarchí

Sarchí gilt als die „Wiege des Kunsthandwerks in Costa Rica“. Wegen seiner über 200 Geschäfte und kleinen Familienwerkstätten für Holz- und Lederarbeiten wird der Ort von internationalen Touristen und Einheimischen gleichermaßen besucht. Die Stadt ist der ideale Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zum Vulkan Poás, eine Kaffeetour oder einen Besuch des Nationalparks Juan Castro Blanco. Auch auf dem Weg zum Vulkan Arenal ist Sarchí ein guter Zwischenstopp.

Sarchí ist das bekannteste Kunsthandwerkszentrum Costa Ricas. Es ist berühmt für seine bunt bemalten Ochsenkarren – nationale Symbole der costa-ricanischen Folklore und Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Tradition, Ochsenkarren zu bemalen und zu verzieren. Damals waren Holzkarren, die von Ochsen gezogen wurden, das wichtigste Transportmittel in dem gebirgigen Land. Sie wurden vor allem für den Transport von Kaffeebohnen zu den Märkten genutzt.

Reisende kaufen in Sarchí elegante Holzmöbel, Souvenirs aus tropischen Harthölzern, Leder, Textilien, Naturpapier und Keramik.

Auch traditionelle und rustikale Möbel werden hier hergestellt und aus dem ganzen Land bestellt.

Künstler in Sarchí, Costa Rica
Rad vom Ochsenkarren
Kunsthandwerk in Sarchí
Traditionelles Kunsthandwerk aus Costa Rica

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Kirche – die rosa-blaue „Hochzeitstorte“ hat eine gewölbte Holzdecke und Schnitzereien von einheimischen Künstlern.
  • Kunsthandwerkermarkt („Mercado de Artesanías“) – ein großer, lagerähnlicher Laden, in dem Kunsthandwerk aller Art verkauft wird. Er wird von einer Künstlerkooperative betrieben.
  • Größter Ochsenkarren der Welt – im zentralen Park vor der Kirche im Norden der Stadt, steht ein riesiger, bunt bemalter Ochsenkarren auf einer Plattform.
  • Artisan Plaza („Plaza de la Artesanía“) – ein großes Einkaufszentrum mit Souvenirshops im Süden von Sarchí.

Übernachtungsmöglichkeiten

Sarchí ist abgesehen vom Kunsthandwerk kein sehr touristischer Ort. Zwar erscheinen die Touristen täglich, aber zumeist gilt der Ort als kleine Zwischenstation auf dem Weg zur Pazifikküste. Und da die wichtigen Sehenswürdigkeiten in 1-2 Stunden abgeklappert sind, bleiben somit die meisten Touristen nicht über Nacht.

Dennoch gibt es in der Nähe einige kleine Hotels und Ferienwohnungen. Vieles richtet sich jedoch auch an einheimische Touristen, die etwa übers Wochenende der Stadt entfliehen wollen. Das bedeutet jedoch nicht, dass du nicht im Dreamcatcher House Sarchi oder im Hotel Jucahuje übernachten könntest.

Ferienwohnungen gibt es ebenfalls, diese sind aber eventuell nicht über internationale Buchungsseiten zu finden. Eben aus dem Grund, dass diese in erster Linie von den Ticos genutzt werden.

Persönliche Erfahrungen

Ich (Dani) habe Sarchí auf einem Tagesausflug kennengelernt. Dabei haben wir die Fabrica de Carretas Eloy Alfaro (Ochsenwagenfabrik) besucht und gesehen, wie verschiedene Künstler Räder, Tassen, Teller und so weiter, bunt bemalen. Natürlich haben wir uns auch angesehen, wie die Ochsenkarren gemacht wurden, bevor es elektrischen Strom im Ort gab.

Zum Schluss haben wir noch das eine oder andere Souvenir im Shop gekauft und haben uns dann wieder auf den Weg nach Guanacaste gemacht.

Informationen

  • Offizielle Website: munisarchi.go.cr
  • Telefon: (506) 2454-4001
  • Postleitzahl: 21201
  • Provinz: Alajuela
  • Kanton: Sarchí
  • Position: 10.090980, -84.347062
  • Gründung: 1782 (als Teil von Alajuela)
  • Einwohner: 7.200
  • Höhe: 967 m.ü.M

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